Zahlreiche kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) stehen vor der Herausforderung, potenzielle Kunden und Interessenten über soziale Plattformen zu gewinnen. Recht häufig schlafen ihre Bemühungen innerhalb kürzester Zeit wieder ein. Sei es aus Zeit- oder Ideenmangel oder wegen der überschaubaren Resonanz auf bisher veröffentlichte Beiträge. Recht schnell wird erkannt, dass Social Media Marketing nicht mal schnell nebenher gemacht wird, sondern Zeit und Personal bindet.

Außerdem: Social Media Marketing kostet Geld! Alles andere wäre gelogen. Selbst ChatGPT und Co. können lediglich unterstützen, aber niemals den „menschlichen“ Input komplett ersetzen. Was also tun?

1. Die Bilanz

Balkendiagramm zur Veranschaulichung der Zusammenhänge zwischen Beitragsanzahl, Interaktion, Follower und Verkäufen

Nehmen Sie sich Zeit für eine Bilanz Ihrer Social Media Aktivitäten. Wie viele Follower haben Sie auf den jeweiligen Plattformen? Wie fällt die durchschnittliche Resonanz auf Ihre Beiträge aus? Gibt es Ausreißer nach oben oder unten? Die meisten Plattformen verfügen über Analysetools, die Sie bei der Auswertung unterstützen. Unterziehen Sie Ihre veröffentlichten Beiträge einer kritischen Betrachtung, auch aus Sicht eines Users. Würde mich der Beitrag interessieren? Welchen Nutzen hat er? Welche Aussage möchte ich vermitteln? Wen möchte ich eigentlich damit erreichen? Ist das überhaupt die geeignete Plattform?

2. Der Social Media Marketing-Schlussstrich

Ihnen fehlen die personellen, zeitlichen und finanziellen Mittel für ein effektives und zielgruppenorientiertes Social Media Marketing? Dann lassen Sie es! Zumindest begraben Sie die Hoffnung auf potenzielle Neukunden. Ihre Beiträge werden auch in Zukunft vor allem von Freunden, Bekannten oder den eigenen Mitarbeitenden wahrgenommen werden.

3. Der Neustart

Bevor Sie einen Neustart erwägen, hier ein paar beeindruckende Statistiken:

  • YouTube: 1 Milliarde Stunden Videos werden weltweit täglich angeschaut
  • Instagram: 95 Millionen Bilder und Videos werden täglich hochgeladen
  • TikTok: Mehr als 1 Million Videos werden täglich angeschaut

Ein weiterer, wichtiger Faktor: das allgemeine Nutzerverhalten. Nahezu ununterbrochen wird geschaut, geklickt, gelikt, kommentiert und gescrollt. Neue Inhalte werden in Sekundenschnelle kategorisiert in nützlich, lustig, traurig, informativ, interessant, langweilig usw.

Angesichts dieser Fakten wird deutlich, dass die Fotos von der letzten Betriebsfeier nicht wirklich für Aufmerksamkeit sorgen werden.

4. Die Zielgruppe

Jaja, immer dieselbe Leier. Zuerst die Zielgruppe, dann alles andere, blablabla. An dieser Aussage ist leider nichts auszusetzen. Die Zielgruppenbestimmung dürfte andererseits aber auch nicht besonders schwerfallen. Einem Fisch würden Sie keinen Anglerbedarf empfehlen, richtig? Mit Hilfe von Personas geben Sie Ihren Käufern und Interessenten ein Gesicht. Was macht die Person? Wo lebt und arbeitet sie? Bildungsstand? Familienstand? Kinder? Mobilität? Berufliche Position? Einkommen? Interessen? Je detailreicher Sie Ihre Idealkund*innen beschreiben, desto besser lernen Sie die Menschen kennen, die Sie via Social Media erreichen möchten. Vor allem beantwortet sich dadurch auch die Frage, auf welchen Social Media Plattformen sich Ihre Zielgruppe vornehmlich bewegt.

5. Die Plattformen

Jede Social Media Plattform hat seine eigenen „Gesetze“ und Besonderheiten. Lernen Sie die Plattformen kennen. Welche Beiträge und welche Inhalte erzielen Aufmerksamkeit? Welche Beitragsformate sind möglich (Bilder, Texte, Videos)? Interaktionsmöglichkeiten? Beitragslänge/-dauer? Bild- und Videoformate (1:1, 16:9, 9:16)?

Die Gestaltung des eigenen Profils ist ebenfalls von großer Bedeutung. Farben, Schriften und Bildern sollten sich auf jeden Fall an der firmeneigenen CI orientieren.

6. Die Inhalte

Endlich geht’s an das Eingemachte: die Bestimmung von Inhalt und Gestaltung. Bevor Sie mit dem Brainstorming beginnen, möchte ich Ihnen folgenden Beitrag ans Herz legen.

Kennen Sie Ihr WARUM? Wenn Sie diese Frage beantworten können, haben Sie die Grundlage für die Erstellung bedeutungsvoller Inhalte geschaffen.

Auch die Frage nach dem Zweck sollte eine zentrale Rolle spielen. Möchten Sie Ihre Produkte verkaufen, Ihre Dienstleistung vorstellen, oder sind Sie auf der Suche nach neuen Mitarbeitenden? Egal ob Sie erklären, informieren oder vorstellen möchten, im Vordergrund steht immer der Nutzen für die User*innen.

  • Weitere Tipps zur Inhaltserstellung:
    • Über den Tellerrand der eigenen Produkte/Dienstleistungen hinausdenken. Deshalb muss nicht unbedingt das Produkt oder die Dienstleistung im Mittelpunkt stehen.
      • Beispiel: Reifenverkäufer –> Reifenprofil –> Profile (Kunden, Mitarbeiter usw.)
      • Gabelstapler –> Heben –> Rückentraining (gesundes Heben)
      • Rauchmelder –> Sicheres Wohnen
    • Auch das aktuelle Tagesgeschehen und jahreszeitliche Ereignisse sollten berücksichtigt werden.

Text vs. Bild vs. Video

Auch bei Social Media gilt: das Auge isst mit. Reine Textbeiträge werden wesentlich seltener angeschaut bzw. gelesen als Bild- oder Videobeiträge. Videos schneiden in der Zuschauerperformance noch einmal stärker ab als Bildbeiträge. Allerdings kommt es bei allen Beiträgen immer auf die Inhalte an. Auch die Gestaltung des Start- bzw. Vorschaubildes ist von großer Bedeutung. Hier muss bereits kräftig mit dem Zaunpfahl gewunken werden. CI-konforme Farben, große Schriften und ein aussagekräftiger Titel sollen für Aufmerksamkeit sorgen und zum Anschauen anregen.

7. Das Storytelling:

Die Menschen lieben (Helden-)Geschichten. Helden sind niemals Dinge oder Produkte, sondern immer Personen. Ein Konflikt ist zentraler Bestandteil der Story, wobei dieser auch als Herausforderung, Aufgabe oder Zielsetzung zu verstehen ist. Der klassische Spannungsbogen dient als Orientierung für den Aufbau. Aufgrund von begrenzter Aufmerksamkeitsspanne der User*innen und begrenzter Spieldauer sollte der Verlauf entsprechend steiler sein.

Spannungsbogen für Social Media Marketing

8. Die Interaktion

Social Media lebt von der Interaktion. „Provozieren“ Sie Interaktionen mit Handlungsaufforderungen in Form von Likes, Teilen, Komentaren, Abonnieren usw.

9. Die Regelmäßigkeit

Daran scheitern die meisten selfmade Social Media-Manager. Die anfängliche Euphorie verraucht recht schnell, wenn es um Entwicklung, Erstellung und Planung regelmäßiger Beiträge geht. Ein bis zweimal wöchentlich sollten Sie schon von sich hören lassen. Mittlerweile verfügen die einzelnen Plattformen über integrierte Planungstools (Meta bei Facebook und Instagram, bei LinkedIn ist der Planer im Beitragstool „versteckt“). Wer es bequemer haben möchte, findet Online zahlreiche Planungstools mit denen die Beitragsveröffentlichungen zentral geplant werden können (bspl. Hootsuite). Mit der Zeit und steigender Beitragsdichte, werden Sie nicht mehr an einem Redaktionstool vorbeikommen (bspl. Trello) Damit können Sie Themen bestimmen, zeitliche Abläufe und Deadlines festlegen.

10. Das SEO-Marketing

Keywords spielen vor allem bei den großen Suchmaschinen nach wie vor eine zentrale Rolle. Deshalb sollten Sie auch bei Video- bzw. Bildbeiträgen großes Augenmerk auf Titel- und Bildbeschreibung legen. Auch die Verwendung von Hashtags sind immens wichtig und sorgen für mehr Sichtbarkeit.

Fazit

Die Herausforderungen des Social Media Marketings für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) sind vielfältig, aber mit einem klar strukturierten Ansatz lassen sie sich bewältigen.

Wichtige Schritte wie die detaillierte Zielgruppenbestimmung und die Anpassung der Inhalte an die jeweiligen Plattformen sind essenziell, um nachhaltigen Erfolg zu erzielen. Von großer Bedeutung sind regelmäßige und qualitativ hochwertige Inhalte, die auf die Bedürfnisse und Interessen der Nutzer eingehen.

Ein weiterer zentraler Punkt ist das Verständnis der spezifischen Eigenheiten jeder Social Media Plattform und die Nutzung ihrer Analysetools, um die Effektivität der eigenen Beiträge kontinuierlich zu überwachen und anzupassen. Durch Storytelling und aktive Interaktionen mit der Community kann eine stärkere Bindung und höhere Engagement-Rate erreicht werden.

Abschließend bleibt festzuhalten, dass Social Media Marketing eine strategische Planung und kontinuierliche Anpassung erfordert. Unternehmen, die bereit sind, Zeit und Ressourcen in ihre Social Media Präsenz zu investieren, können von einer erhöhten Sichtbarkeit und einem besseren Kundenengagement profitieren.

Wir helfen Ihnen gerne dabei, Ihre Social Media – Kampagne zu erstellen. Bei weiteren Fragen freuen wir uns auf Ihre Nachricht.

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